Garten im Kleingartenverein – nein Danke?
Du meinst die Gärten, in denen die Rasenfläche maximal 6 cm hoch wachsen darf, Gärten, deren Bepflanzung sich nach Abstandshaltern und Wuchshöhenbegrenzung für Bäume richtet, Grillabende mit Freunden 14 Tage vorher beim Vorstand anzumelden sind und man natürlich verpflichtet ist, seinen Garten zu 40% mit Gemüse und Nutzpflanzen zu beackern?
Das entspricht nicht unserer Philosophie von Kleingarten – wir im Kleingartenverein “Abendfrieden” vertreten die Meinung, dass Garten-, Pflanz- und Pflegevorschriften nicht dazu dienen dürfen, den Gärtner zum Sklaven seines Naturidylls zu machen. Die Individualität eines jeden Gartenfreundes soll sich auch in seinem Garten zeigen dürfen.
Naturidyll Abendfrieden
Die Kleingartenanlage liegt umrahmt von Feldern zwischen Lobmachtersen und Flachstöckheim. Über die Landstraße und einem gut ausgebauten Feldweg von Lobmachtersen ist die Anlage mit Auto und Fahrrad gut zu erreichen. Die Anlage liegt dennoch inmitten eines Naturrefugiums, welches Verkehrslärm nicht kennt.
Die Geschichte des KGV führt uns über 60 Jahre zurück – dies ist auch ein Grund, warum in vielen Gärten noch ein alter Obstbaumbestand ist, der erhaltungswürdig ist.
Die gesamte Anlage stellt ein kleines Biotop inmitten landwirtschaftlich genutzter Fläche dar. Dies ist für eine Vielzahl von Insekten und Kleintieren inzwischen eine Chance zum Überleben.
Naturnahe Gärten statt Normierung
Eine bunte blühende Wiese ist uns lieber als Standardrasen aus dem Gartencenter, ein alter Obstbaum bietet mehr Gartenqualität als hochgezüchtete Strauchbäume; Leben entsteht, wo Vielfalt angeboten wird. Von daher ist es Herzenssache des Kleingartenvereins, unseren Pächtern eine große Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für ihren Garten zu geben. So kann in der Gesamtheit der Einzelgärten nicht nur ein Wohlfühlidyll für den einzelnen Pächter entstehen – die Vielfalt der Gärten bietet der Natur und Tierwelt auch Raum zu Leben an.
Es ist kein großes Geheimnis, dass es besser ist, im Einklang mit der Natur zu leben, als zu versuchen, die Natur zu reglementieren.
Hilfe – ein Huhn…
“Hallo Vorstand – ich habe eben ein Huhn im Garten gesehen…..”
“Ohh nur ein Huhn – dann sind die anderen bestimmt grade beim Eier legen.”
Ja, im Gegensatz zu den meisten anderen Kleingartenvereinen ist bei uns Tierhaltung erlaubt. Hierzu gibt es in den Pachtverträgen bestimmte Voraussetzungen, die man als künftiger Tierhalter erfüllen muss. Dazu zählt eine unter anderem eine artgerechte Haltung und die Registrierung bei der Tierseuchenkasse.
In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden“
– Blaise Pascal –